Unsere Stadt
Porträt
Bevölkerung (Stand: 30. Juni 2013)
Einwohnerzahl | 73.642 |
männlich | 36.158 |
weiblich | 37.484 |
Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN)
Stadtgebiet (Stand: 31. Dezember 2012)
Ausdehnung |
rund 14 km |
Höchster Punkt |
25,2 m |
Niedrigster Punkt |
1,0 m |
Geographische Lage |
53° 3' nördliche Breite |
Katasterfläche |
6.235,3 ha |
Verkehr (Stand: 31. Dezember 2011)
Länge des Straßennetzes |
350 km |
Länge der Fußgängerzone |
705 m |
Kraftfahrzeugbestand |
53.762 |
Jährlich beförderte Personen |
3.758.510 |
Wirtschaftsdaten
Einzahlungen/ |
187.693.800 Euro |
Einzahlungen/ |
5.488.200 Euro |
Hebesatz Grundsteuer A |
350 % (Stand: 2013) |
Hebesatz Grundsteuer B |
415 % (Stand: 2013) |
Hebesatz Gewerbesteuer |
405 % (Stand: 2013) |
Arbeitslosenquote |
10,5 % (Stand: Dezember 2013) |
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Zahlenspiegel 2010
(PDF-Datei, 928,39 KB) -
Zahlenspiegel 2009
(PDF-Datei, 452,46 KB) -
Zahlenspiegel 2008
(PDF-Datei, 0,95 MB)
Stadtrundgang - Innenstadt
Graft
Die nach den beiden vormaligen Burggräben benannte, städtische Parkanlage ist die "grüne Lunge"
Delmenhorsts in direkter Innenstadtnähe.
1906 wurde mit der Gestaltung der Graft als Parkanlage begonnen. Bis in die 1960er-Jahre wurde diese stetig erweitert.
Im Jahr 2006 konnte sie ihren 100. Geburtstag feiern. Auf einem Promenadenweg ist die Umrundung der Außengraft möglich.
Auf den zahlreichen Spazierwegen kann die weitläufige Parkanlage erkundet werden.
Neben der idyllischen Parklandschaft und den ruhigen Gewässern ist besonders der 2010 neu eröffnete Spielplatz,
der in Anlehnung an die Delmenhorster Burg gestaltet ist, ein Anziehungspunkt für junge Graftbesucher.
Dazu bieten im Sommer ein Tretbootverleih und ein Minigolfplatz unterhaltsame Abwechslung.
Am Eingang der Graft am Mühlendamm steht eine alte Wassermühle aus dem 19. Jahrhundert.
In der Mühle und ihrem Nebengebäude befinden sich heute zwei Restaurants.
Burginsel
In der Mitte der Graft liegt die Burginsel, der ehemalige Standort der ehemaligen Delmenhorster Burg.
Zunächst war die Insel nur von der heutigen Innengraft umgeben.
Die Burg wurde ab 1547 zu einem repräsentativen Renaissanceschloss umgestaltet,
1553 wurde die Außengraft angelegt.
1711 begann der Abbruch der verpfändeten Schloss- und Festungsanlage.
Der Blaue Turm, das im Delmenhorster Stadtwappen dargestellte Wahrzeichen der Burg,
stand in verkürzter Form noch bis 1787.
Heute sind nur noch Teile der Grundmauern zu sehen.
Auf der Rasenfläche zeigen die bei einer archäologischen Grabung im Jahr 1976 gefundenen Teile der Festungsmauern
den Standort der gräflichen Anlage an.
Ziegelsteine kennzeichnen den Ort, an dem einst der Blaue Turm stand.
Am Eingang der Burginsel befindet sich das Gartenhaus. Anton der I. von Oldenburg und Delmenhorst hat es
1564 auf dem Gut Weyhausen an der Ochtum errichten lassen. 1723 ließ man es dem barocken Zeitgeschmack
entsprechend umgestalten.
Nachdem es baufällig wurde und 1956 einstürzte, wurden Teile geborgen, in Oldenburg eingelagert und schließlich
1979 auf der Burginsel wieder aufgebaut. Heute finden dort verschiedene Veranstaltungen, Ausstellungen
und auch Trauungen statt.
Rathaus
Das Delmenhorster Rathaus wurde von 1912 bis 1914 vom Bremer Architekten Heinz Stoffregen im Jugendstil erbaut.
Mit der Rathausanlage entstand das eigentliche Zentrum der Stadt Delmenhorst.
Sehenswert ist besonders die Fassade: Sie zeigt Arbeiten des Bildhauers Ernst Wachhold sowie Atlanten
und eine Stoffregenbüste an der Schauseite zum Rathausplatz.
Der große Ratssaal im Inneren ist mit Glasfenstern und roter Holzvertäfelung verziert.
Vor dem Ratssaal hängen mit "Aschenbrödel" und "Der getreue Eckehard" zwei Gemälde des in Delmenhorst
geborenen Künstlers Arthur Fitger.
Auch die Bänke in den Rathausfluren und die Möblierung im Trauzimmer des
Standesamtes sind wurden von Heinz Stoffregen gestaltet.
Wasserturm
Das 44 Meter hohe Wahrzeichen der Delmestadt wurde im Jahr 1910 als erster Teil der von Heinz Stoffregen
gestalteten Rathausanlage fertiggestellt.
Grau verputzt sollte der Turm ein neues, fortschrittliches Delmenhorst verkörpern.
Ein Jahrhundert lang diente der Turm als Druckgeber und Speicher für die Wasserversorgung.
Aufgrund eines erhöhten Netzdrucks wird der Wasserturm seit Ende 2010 in seiner ursprünglichen Funktion
nicht mehr benötigt. Deshalb ist das Wasser aus dem 500 Kubikmeter fassenden Tank abgelassen worden.
In Delmenhorst wurde lange Zeit verbreitet, dass der Turm 42 Meter hoch sei.
Im Jahr 2004 wurde allerdings auf Bauzeichnungen entdeckt, dass das Wahrzeichen zwei Meter höher sein soll.
Messungen ergaben, dass die Angaben aus dem Jahr 1909 korrekt sind:
Der Wasserturm war schon immer 44 Meter hoch.
Der Wasserturm kann bestiegen werden und bietet dank seiner zentralen Lage einen einmaligen Panoramablick
über Delmenhorst. Der Wasserturm hat jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr
und nach Vereinbarung geöffnet. Telefon: (04221) 99-2299.
Markthalle und "Neues Fitgerhaus"
Die Delmenhorster Markthalle wurde 1920 von Heinz Stoffregen erbaut. Der markante Rundbau am Marktplatz
ist umfangreich saniert und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden.
Vom 21. bis 23. Juni 2013 ist die Markthalle wieder eröffnet worden.
Das Gebäude wird nun als Veranstaltungshalle genutzt.
Das "Neue Fitgerhaus", das im Jahr 2004 fertig gestellt wurde, steht an der Stelle des Geburtshauses
des Delmenhorster Künstlers Arthur Fitger. In dem 1963 abgerissenen Haus verbrachte der 1840 geborene Fitger
einen Großteil seiner Jugend. In der Nachkriegszeit diente das Gebäude als Theater- und Vortragssaal.
Das "Neue Fitgerhaus" beherbergt Einzelhandel und Gastronomie. Eine Gedenktafel an der Fassade
erinnert an das alte Gebäude und den Namensgeber des Neubaus.
Hotelwiese und Einkaufszentrum
In direkter Nachbarschaft zum Delmenhorster Rathaus und zu den Graftanlagen befindet sich derzeit eine große Freifläche.
Bis März 2009 stand dort das "Hotel am Stadtpark".
Im Sommer 2006 wurde das Hotel bundesweit bekannt, als der damalige Eigentümer es an einen rechtsextremen Anwalt
verkaufen wollte, der es in ein rechtes Schulungszentrum verwandeln wollte.
Im Dezember 2006 wurde das Hotel schließlich durch Spenden aus der Bevölkerung und Finanzmitteln der Stadt gekauft.
Ebenfalls von der Hotelwiese aus sichtbar ist das Parkhaus Am Stadtwall. Dieses sollte nach einem Ratsbeschluss
aus dem Jahr 2010 einem Einkaufszentrum weichen, dem zweiten großen Projekt zur Aufwertung der Innenstadt.
Im Juli 2011 wurden diese Pläne jedoch vom Rat wieder verworfen.
Lange Straße
Die Lange Straße war im Schatten der Burg Delmenhorst seit dem 13. Jahrhundert die erste und jahrhundertelang
auch einzige Straße der damals noch jungen Stadt.
Die lange Geschichte dieser Hauptstraße lässt sich auf entsprechenden Plänen und Karten seit dem 17. Jahrhundert ablesen.
Selbst der Zugang zur Burg Delmenhorst war nur von dieser Straße aus möglich.
In den Jahrzehnten 1900 bis 1920 bemühten sich Architekten und Planer, aus Delmenhorst eine "Idealstadt"
zu machen und ihr ein neues Profil zu geben.
Davon zeugen noch heute zahlreiche Bürgerhäuser an der Langen Straße.
Architekten wie Heinz Stoffregen oder August Bertram gestalteten attraktive Gebäude wie zum Beispiel das Haus Hohenböken
an der Ecke Lange Straße/Bahnhofstraße oder das Bürgerhaus an der Langen Straße 104 direkt am Marktplatz.
Bis Anfang der 1970er-Jahre konnte die Lange Straße noch mit dem Auto befahren werden.
Seit 1972 ist sie eine reine Fußgängerzone.
Zeittafel
1234 | Schlacht bei Altenesch. Stedingen fällt an Oldenburg. |
1247 | Der Ausbau vorhandener, bescheidener Befestigungen zur Wasserburg beginnt. |
1254 | Der Name "Delmenhorst" wird erstmalig in einer Urkunde genannt. |
1278-1436 |
Regentschaft der Grafen von Delmenhorst, ältere Linie. |
1286 | Gründung des Kollegiatstiftes "St. Marien". |
1311 |
Durch den Bau des Straßendammes Bremen-Delmenhorst wird der flämische Handelsweg über Delmenhorst geführt. |
1371 | Delmenhorst erhält die Stadtrechte. |
1414 |
Graf Otto IV. von Delmenhorst verpfändet seine Grafschaft an das Erzstift Bremen. |
1421 | Graf Nikolaus von Delmenhorst wird Erzbischof von Bremen. |
1436 | Die Grafschaft Delmenhorst fällt an Oldenburg zurück. |
1440-1465 |
Herrschaft des Raubritters Gerd von Delmenhorst. |
1448 |
Graf Christian von Oldenburg und Delmenhorst ist König von Dänemark. |
1454 | Gründung der St. Polycarpus Gilde, älteste Bürgervereinigung der Stadt. |
1463-1482 |
Regentschaft der Grafen von Delmenhorst, mittlere Linie. |
1482 |
Delmenhorst fällt unter Münsteraner Herrschaft. |
1547 |
Graf Anton I. von Oldenburg und Delmenhorst erobert Burg und Grafschaft, seit 1482 unter Münsterscher Herrschaft, zurück. |
1577-1647 |
Regentschaft der Grafen von Delmenhorst, jüngere Linie. |
1615 | Neubau der evangelischen Kirche mit Grafengruft. |
1633-1647 |
Graf Christian von Delmenhorst. |
1647-1667 | Die Grafschaft Delmenhorst fällt wieder an Oldenburg. |
1651 |
Tuchmacher gründen die erste Delmenhorster Zunft. |
1667-1773 | Die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst sind dänisch. |
1690 | Verleihung des Marktrechtes. |
1711-1731 | Verpfändung der Grafschaft an das Kurfürstentum Hannover, Beginn der Abbrucharbeiten an der verpfändeten Burg. |
1787 | Der Rest des Blauen Turms, letztes Relikt der Burg, wird abgerissen. |
1811-1813 |
Delmenhorst ist französisch. |
1815 |
Oldenburg-Delmenhorst wird Großherzogtum. |
1832 | Das "Wochenblatt für den Kreis Delmenhorst" erscheint. Seit 1847 "Delmenhorster Kreisblatt". |
1840 | Geburt des Malerpoeten Arthur Fitger in Delmenhorst. |
ab 1850 | Expansion der Kork- und Zigarrenindustrie in Delmenhorst. |
1867 | Einweihung der Bahnlinie Bremen-Oldenburg. |
1870-1898 | Entwicklung zur größten Industriestadt zwischen Weser und Ems mit den Unternehmensgründungen in den Bereichen Jute, Kork, Wolle und Linoleum. |
1903 |
Verleihung der Kreisfreiheit. |
1909-1914 |
Errichtung des Jugenstilrathauses mit dem 44 Meter hohen Wasserturm nach einem Entwurf des Architekten Heinz Stoffregen. |
1928 | Städtisches Krankenhaus an der Wildeshauser Straße erbaut (Höger-Bau). |
1931 | Konkurs der 1884 gegründeten Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei (NWK). |
1945 | Engländer und Kanadier besetzen Delmenhorst. |
1945-1946 | Aufnahme von rund 15.000 Heimatvertriebenen. |
1974 |
Eingemeindung der Ortschaft Hasbergen. |
1977/1978 |
Bestätigung der Kreisfreiheit im Zuge einer Gemeindereform. |
1981 | Endgültiger Konkurs der Vereinigten Kammgarnspinnerei. |
1986 |
Auf dem Nordwolle-Gelände beginnt ein neuer Stadtteil in Verbindung mit denkmalgeschützter Bausubstanz und moderner Bebauung zu entstehen. |
1994 |
Stilllegung der Caspari-Kaserne. Seit 2000 entsteht auf dem Gelände der Stadtteil "Neues Deichhorst". |
1998 |
Das Hanse-Wissenschaftskolleg am Lehmkuhlenbusch wird im Juli offiziell eröffnet. |
2000 |
Das beispielhafte Stadtentwicklungs-Projekt "Nordwolle Delmenhorst" präsentiert sich als Außenstandort der Weltausstellung EXPO 2000. |
2003 |
Delmenhorst ist 100 Jahre kreisfreie Stadt. |
2005 | Die deutsche Ministerkonferenz für Raumordnung erkennt den Großraum Bremen-Oldenburg mit der Stadt Delmenhorst als europäische "Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten" an. Seit 2008 ist Delmenhorst auch Sitz der Geschäftsstelle. |
2006 |
Der Kauf des "Hotel am Stadtpark" durch einen rechtsextremen Anwalt kann durch gemeinsames Engagement von Bürgern und Verwaltung verhindert werden. |
2009 |
Das "Hotel am Stadtpark" wird abgerissen. Die entstandene Freifläche wird Teil des Planungskonzeptes "Graftbogen". |
2010 |
Der Wasserturm, Wahrzeichen der Stadt, wird 100 Jahre alt. Mit einem Feuerwerk wurde das Bauwerk am 30. April 1910 offiziell eingeweiht. |
2011 |
Die Fleischwarenfabrik Könecke konzentriert ihre gesamte Produktion im Werk Delmenhorst. |
2012 |
Delmenhorst beteiligt sich als dritte Stadt in Niedersachsen an der "Charta der Vielfalt". |
Partnerstädte
Die Stadt Delmenhorst pflegt seit Jahren Partnerschaften mit den Städten:
Allonnes (Frankreich),
Borisoglebsk (Russland),
Eberswalde (Land Brandenburg),
Kolding (Dänemark) und
Lublin (Polen).
Daneben bestehen Freundschaften zur nordamerikanischen Stadt Toledo im US-Bundesstaat Ohio,
und eine Patenschaft zur schlesischen Stadt Liebau.
Die traditionellen Ziele der Städtepartnerschaften sind die Völkerverständigung und die Aussöhnung, um langfristig Frieden
zu sichern. Dies wurde mit der Osterweiterung Anfang der 90er Jahre um Aufbauhilfe und Kulturaustausch mit den Ländern
des ehemaligen Warschauer Paktes erweitert.
In der jüngeren Vergangenheit ergänzte der Europa-Gedanke und die Absicht, die Jugend der Länder einander näher
zu bringen, die ursprünglichen Absichten.
Die Stadt Delmenhorst unterstützt dies mit ihren partnerschaftlichen Beziehungen.
Viele Austausche und Begegnungen haben in der nun bereits über 30-jährigen Geschichte der Städtepartnerschaften
dazu beigetragen. Schulen, Vereine, Kultureinrichtungen, private Treffen von Bürgern und Gruppen sowie die regelmäßigen
Treffen der offiziellen Vertreter aller Städte bieten vielfältige Möglichkeiten aktiv an den Partnerschaften teilzunehmen.
Auf diesen Seiten erhalten Sie Informationen über die Partnerstädte und die Aktivitäten der Partnerschaftskreise.
Quelle: www.delmenhorst.de